Nebenbach der Rissmecke.
Die Vielfalt natürlicher Gewässer ist groß, und letztlich ist auch jedes Gewässer ein Individuum. Die Zuordnung von Gewässern zu bestimmten Gewässertypen bedeutet also immer auch eine gewisse Vereinfachung. Aber diese Typisierung ist hilfreich, weil sich doch die meisten Bäche und Flüsse im Hinblick auf ihre Laufform, ihr Sohlsubstrat, ihr Gefälle und ihre Lage im Tiefland oder im Gebirge gut diesen Typen zuordnen lassen.
Mit diesen Kriterien wurden für Nordrhein-Westfalen 23 verschiedene natürliche Gewässertypen beschrieben.
Auf der Bundesebene unterscheidet die Länderarbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA) 21 Typen. Die Gewässertypen beider Systeme lassen sich jeweils widerspruchsfrei ineinander überführen. Hier ist eine Gegenüberstellung beider Typisierungen.
Auf Grundlage dieser Typisierung wurden für jeden Gewässertyp weitere Merkmale in sog. „Leitbildern“ zusammengestellt. Sie beschreiben den heutigen potentiell natürlichen Zustand eines Gewässers (hier mehr dazu). An solchen Leitbildern sollen sich Maßnahmen zur Renaturierung orientieren. Dann bieten sie die besten Aussichten auf Erfolg - also auf Natürlichkeit und Besiedlung mit den typgemäßen Tier- und Pflanzenarten.
Für naturkundliche Arbeiten und für Maßnahmen zur Gewässerrenaturierung ist es notwendig, die auf Landes- und Bundesebene eingeführten Gewässertypen weiter zu differenzieren.
Die ABU hat im Jahr 2004 als Vorläufer des LIFE-Projektes „Bachtäler im Arnsberger Wald“ eine Studie „Naturnahe Entwicklung der Heveaue“ erstellt. Darin werden die Fließgewässer im Arnsberger Wald sechs Gewässertypen zugeordnet:
- der organisch geprägte Bach in der Quellregion |
Für einen kleinen Ausschnitt der Gewässer im Arnsberger Wald - Rissmecke, Hamecke und ein Abschnitt der Heve - sind hier die Typen kartiert.
In der Gewässertypologie der Länderarbeitsgemeinschaft Wasser LAWA sind die die kleinen und großen Talauebäche sowie die Kerbtalbäche als „Grobmaterialreiche, silikatische Mittelgebirgsbäche“ eingeordnet. Zusätzliche Informationen über diesen Gewässertyp hat das Umweltbundesamt zusammen gestellt.
Das LIFE-Projekt „Bachtäler im Arnsberger Wald“ befasst sich vor allem mit den von Natur aus mäandrierenden Talauebächen Heve, Große Schmalenau, Kleine Schmalenau und einzelnen kleineren Nebengewässern wie die Rissmecke und der Hevensbrink. Diese Auswahl verspricht im Rahmen des Projektbudgets die beste Maßnahmenwirkung.