Talböden
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Ufer der Heve.

 

Die ebenen Talböden im Gebiet des LIFE-Projektes haben vereinfacht folgenden Aufbau: Im Untergrund steht das silikatische Grundgebirge aus Grauwacke an. Darüber liegt eine Schicht aus Schotter, vermischt mit Feinsedimenten. Darüber schließt sich eine Schicht aus Auelehm an, in die kleinräumig Schotter eingesprenkelt ist. Obenauf liegt die dünne Schicht bewachsenen Mutterbodens.

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20p-weissDas typische Profil der ebenen Talböden im Gebiet des LIFE-Projektes

Die Schotter- und die Auelehmschicht müssen aus aufeinanderfolgenden Erdzeitaltern mit grundsätzlich verschiedenen Erosionsbedingungen stammen. Dabei sind die Auelehme, wenige Dezimeter und bis über einen Meter mächtig, auch auf den Einfluss der Menschen zurückzuführen: Im Mittelalter wurden die Wälder großflächig abgeholzt, und bis zum Beginn der Industrialisierung waren die Berge über Jahrhunderte nahezu waldfrei. Erst dann hat man wieder aufgeforstet, weil die Industrie und der Bergbau nach Bauholz verlangten. Die Talböden blieben bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts überwiegend in landwirtschaftlicher Nutzung.

Die Phase der Entwaldung hat die Erosion der auf den sanft geneigten Berghängen lagernden, zum Teil sehr mächtigen Hanglehme stark gefördert. Möglicherweise ist der Größte Teil des Auelehms auf diese Phase zurückzuführen.

Wie anfällig die Hanglehme gegenüber Erosion sind, zeigt das folgende Beispiel aus dem Einzugsgebiet der Rissmecke.

Dieser Bach im Hanglehm im Einzugsgebiet der Rissmecke bahnt sich seinen Weg durch Packungen von Buchenlaub, das sich vor Ästen und Zweigen staut.30 Meter weiter als das vorherige Bild fließt der Bach in einem Fichtenbestand. Wenigstens in den letzten 40 Jahren sind hier kein Laub und nur wenig Totholz in den Bach gefallen. Die Folge: Der Bach ist in die mächtigen Hanglehme erodiert.

 

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